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  • AutorenbildLeonardo Gambini

Multitasking gibt es nicht!

Eine naive Selbsteinschätzung die sich beharrlich in unseren Köpfen respektive Gesellschaft eingepflanzt hat. Auch der Mythos, dass Frauen dies besser beherrschen als Männer. Unzählige Studien und Forschungsarbeiten beweisen es, unser Gehirn ist für serielle Bearbeitung der Informationen und deren Entscheidungen gebaut und nicht für die parallele Verarbeitung!

 

Nun was bedeutet eigentlich "Multitasking"?

In der Berufs-Psychologie versteht man unter Multitasking Situationen, in denen ein Mensch mehrere Kopf-Aufgaben (Gehirnleistung) gleichzeitig ausführt.

Nun kann man prompt reagieren und behaupten, dass der Mensch ja mehrere Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen kann, wie z.B. telefonieren während der Autofahrt oder beim Überqueren der Straße den Verkehr beobachten und die Geräusche in der Umgebung wahrzunehmen etc.

Das sind jedoch mehrere Wahrnehmung, die der Mensch sehr wohl gleichzeitig aufnehmen kann. Aber sobald der Mensch eine Handlung tätigen oder eine Entscheidung fällen muss oder sich auf einen "Task" konzentrieren oder fokussieren sollte, dann funktioniert "Multitasking" nicht. Respektive versucht man aus Zeitdruck mehrere Aufgaben gleichzeitig anzugehen, man scheitert jedoch an der Qualität, der Effizienz und steigert so den eigenen Druck die Aufgaben (Tasks) abzuarbeiten -- Wenn dann noch eine Ablenkung dazu kommt, verzettelt man sich und der Leistungsdruck steigt.


Denn unser menschliches Gehirn ist so gebaut, dass Entscheidungen nur nacheinander erfolgen und abgearbeitet werden können (seriell).


Komplexe oder einfachere Tätigkeiten aktivieren verschiedene Regionen im Gehirn. Beim Autofahren sind das zum Beispiel das Sehzentrum sowie das motorische Zentrum. Diese Regionen muss das Gehirn miteinander verbinden, um die Tätigkeit auszuführen. Kommt nun zusätzlich eine zusätzliche Aufgabe hinzu, muss das Gehirn wiederum die entsprechenden Regionen des Gehirns miteinander verbinden. Diese zusätzliche Bindung oder Verkoppelung entsteht jedoch wesentlich langsamer, in der Regel immer seriell, also erst nach der ersten Verbindung.


Du betreibst tatsächlich ein sogenanntes Task Switching. Die eigentliche Idee des Multitaskings ist produktiver und effizienter zu arbeiten. Jedoch ist das eine Illusion. Das sprunghafte Wechseln führt eher dazu, dass du dich selbst unter Druck setzt, Deine Konzentration ständig neu fokussieren musst und häufiger Fehler machst.


Wie sieht es den nun mit dem Multitasking im Straßenverkehr aus?

Oftmals macht man sich als normaler Verkehrsteilnehmer nicht bewusst, dass wir Aufgaben eben nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ausführen. Das kann durchaus eine valide und extreme Gefahrensituation bedeuten. Zwar passiert in den meisten Situationen, in denen wir für eine kurze Zeit abgelenkt sind, nichts Unvorhergesehenes. Das ist allerdings nur Zufall.

Beispiel: Sind Sie auch schon zu Hause angekommen, ausgestiegen und Sie mögen sich nicht mehr erinnern, was Ihnen während des Telefonats bei der Heimfahrt alles begegnet ist? Diese Lücken machen bis zu einem Drittel des Erinnerungsvermögens dieser Fahrt aus.


Bereits kleinste Verzögerungen in unserer Aufmerksamkeit können im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Ist man beispielsweise beim Fahren auf der Autobahn drei Sekunden lang abgelenkt, entsteht bei einer Fahrgeschwindigkeit von 110 km/h ein „Blindflug“ von fast 100 Metern, auf denen man nicht angemessen auf Unvorhergesehenes reagieren kann.


Mehrere komplexe Tätigkeiten gleichzeitig auszuführen, macht unser Gehirn nicht mit. Eine Studie testete die Multitasking-Fähigkeit von Harvard-Studenten.

Das Resultat der Studie:

Ihre Gedächtnisleistung fiel rapide ab, zum Teil auf die eines achtjährigen Kindes. Manche Forscher nehmen daher an, dass Multitasking sogar den IQ senkt.

Es macht zumindest nicht effizienter oder produktiver, so ihre Meinung.


Fazit:

- Vermeide Multitasking wenn immer möglich. Beruflich aber auch Privat.

- Erledige Deine Aufgaben seriell und mache dazwischen kleine "Denkpausen"

- Wenn die Aufgabe einen größeren Umfang aufweist, dann mache klare Unterbrüche und zerkleinere die Aufgabe.

- Arbeite fokussiert und eliminiere Ablenkungen!

- Plane Zeitpuffer & Ruhephasen ein.

- Bei Bedarf plane Deinen Tag mit den entsprechenden Tasks (To Do Liste) und arbeite diese sequenziell ab - gibt auch einen Dopamin-Kick am Feierabend wenn alles erledigt ist (Belohnung)!


Ergänzende Quelle: Professor Dr. Torsten Schubert von der Berliner Humboldt-Universität





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